Der Wareneinsatz – Die „Super-Kennzahl“ für Händler

Kermit Shopping

Egal, ob Apotheker, Gastwirt oder Einzelhändler – die Wareneisatzquote,
gerne auch „Aufschlag“ genannt, ist die zentrale Kennzahl für
Sie, wenn Sie etwas verkaufen.

Die Formel:

Wareneinsatz x 100 / Umsatz = Wareneinsatzquote in % vom Umsatz

Wareneinsatz ist dabei definiert als:

Anfangsbestand + Zugänge – Endbestand
Die korrekte Wareneinsatzquote kann also nur berechnet werden,
wenn Anfangs- und Endbestand erfasst werden. Konkret:

  • Denken Sie darüber nach, ob es sich bei Ihrer Unternehmensgröße lohnt, die Bestände zum Beispiel im Wege einer permanenten Inventur monatlich zu beobachten. Insbesondere jetzt in Zeiten steigender Einstandspreise können Sie dann schneller reagieren und Ihre Verkaufspreise anpassen. Ihre monatliche Auswertung bei uns wird damit auch gegenüber Ihrer Bank noch aussagekräftiger.
  • Als kleinerer Unternehmer scheuen Sie diesen Aufwand? Kalkulieren Sie zumindest einzelne, typische Verkäufe nach.
  • Die Inventur zum Ende Ihres Wirtschaftsjahres ist für Sie eine lästige Pflicht? Ihr Vorteil: Wenn Sie die Inventur schnell machen, haben Sie wertvolle Informationen für Ihre zukünftige Kalkulation. Und wir als Ihre Steuerberater können viel genauer berechnen, was Sie in Ihrer Steuererklärung an endgültigen Zahlungen erwartet.

Wer schaut auf Ihren Aufschlag?

  • Finanzamt – in den sogenannten „Richtsatzsammlungen“ sind die Erfahrungswerte aus vielen Betriebsprüfungen zusammengefasst. Nach Branche und Größe legt die Finanzverwaltung Bandbreiten der Aufschläge fest. Wenn Sie hier „ausscheren“, kann das Anlass für eine Betriebsprüfung sein und damit für schwierige Diskussionen sein. Daher brauchen wir Ihre Wareneinsatzqoute so schnell, wie möglich, um einen Abgleich vorzunehmen und Fehlentwicklungen zu beobachten.
  • Bank – Voraussetzung für die Kreditwürdigkeit ist Ihr wirtschaftlicher Erfolg – Ihre sonstigen Kosten sind oft nur sehr bedingt beeinflussbar – daher ist die Wareneinsatzquote auch für die Bank eine wichtige Kennzahl.

Unser Tipp: Nutzen Sie Branchenvergleiche wie etwa die Branchenübersichten der Banken (Beispiel Volksbanken: https://www.vvrbank.de/wir-fuer-sie/aktuelles-regionales/firmenkunden/branchenbericht-branchen-special.html)

Auch Ihre Berufsverbände wie Innungen oder Verbände sowie Branchenzeitschriften veröffentlichen solche Kennzahlen-Informationen. Geben Sie diese Informationen gern auch an uns weiter – so können wir unsere Aufgabe als Ihr „externer Controller“ besser erfüllen.

Die Personalkostenquote – nicht zu ändern?

Steinfiguren

Gerade in Zeiten des Personalmangels rücken die Personalkosten – für viele Unternehmer ja eine der größten Kostenpositionen überhaupt – verstärkt in den Fokus. Steigende Löhne und Gehälter sind scheinbar im Moment nicht zu vermeiden. In Gedanken müssten Sie die „(noch) nicht gefundenen Arbeitnehmer“ für eine mindestens mittelfristige Betrachtung sogar mit einbeziehen.

Die Formel:

Personalkosten x 100  = Personalkosten in % vom Umsatz

          Umsatz

Wann es sich um eine „gute“ Personalkostenquote handelt, hängt von der Branche ab, in der Sie tätig sind. Bei Dienstleistern ist sie meist ziemlich hoch (40 – 50 % sind hier keine Seltenheit). Bei Handel, Handwerk und Produktion spielen Warenkosten eine größere Rolle, so dass hier niedrigere Personalkostenquoten zu erwarten sind.

Unser Tipp: Nutzen Sie Branchenvergleiche wie etwa die Branchenübersichten der Banken (Beispiel Volksbanken: https://www.vvr-bank.de/wir-fuer-sie/aktuelles-regionales/firmenkunden/branchenbericht-branchen-special.html)

Auch Ihre Berufsverbände wie Innungen oder Verbände sowie Branchenzeitschriften veröffentlichen solche Kennzahlen-Informationen.

Sie denken jetzt vielleicht: „Die Info ist gut, aber ändern kann ich an dieser Quote eh nichts.“

Hier unsere Empfehlung, warum sich die Beschäftigung mit dieser Kennzahl trotzdem lohnt.

  1. Grundlage für die Preis-Kalkulation

Wenn Sie die Löhne und Gehälter nur bedingt senken können, sollten Sie am zweiten Faktor der Kennzahl arbeiten: am Umsatz.

2. Grundlage für strategische Entscheidungen

Welche Tätigkeiten üben die einzelnen Mitarbeiter aus? Welche davon sind Umsatz- oder besser „Gewinnbringer“? Welche sind nicht (mehr) rentabel und können daher zur Disposition gestellt werden?

Wo lohnt es sich dementsprechend Schwerpunkte im Sinne einer Spezialisierung zu setzen? Gibt es Tätigkeiten, die Sie outsourcen können?

3. Anreiz zur Verschlankung/ Digitalisierung

In Ihren Prozessen „schlummert“ Potential. Papierloses Arbeiten spart viel Zeit insbesondere in der Verwaltung und beim Außendienst. So nutzen Sie die Arbeitszeit Ihrer bestehenden Mitarbeiter besser.

Unser Tipp: Stellen Sie sich in Ihren Prozessen drei Fragen:

  • Was lassen wir bleiben?
  • Was machen wir anders?
  • Was macht demnächst ein anderer?