Wie KMU vom Nachhaltigkeitsbericht heute schon profitieren

Nachhaltigkeit

Denn Größe spielt keine Rolle…

Haben Sie sich schon einmal gefragt, wie nachhaltig Ihr Unternehmen eigentlich arbeitet? In einer Welt, in der Banken zunehmend auf Nachhaltigkeitsnachweise bei der Kreditvergabe pochen und die Gesellschaft immer lauter nach umweltbewusstem Handeln ruft, ist das keine bloße Grübelei mehr – es ist eine geschäftskritische Überlegung.

Auch KMU profitieren davon, einen Nachhaltigkeitsbericht zu erstellen

Zwar sind kleine und mittelständische Unternehmen (KMU) im Unterschied zu großen Unternehmen derzeit nicht verpflichtet, einen Nachhaltigkeitsbericht zu erstellen, aber die Zeichen stehen auf Wandel. Es geht nicht nur darum, regulatorischen Anforderungen gerecht zu werden, sondern vielmehr darum, einen Schritt voraus zu sein und die Chancen, die sich aus nachhaltigem Wirtschaften ergeben, proaktiv zu nutzen.

1. Nachhaltigkeit als Wettbewerbsvorteil
Sehen Sie Nachhaltigkeit nicht als Bürde, sondern als Chance. Unternehmen, die sich frühzeitig mit ökologischen und sozialen Standards auseinandersetzen, gewinnen an Glaubwürdigkeit und Attraktivität – sowohl bei Kunden als auch bei Investoren. Und insbesondere junge Mitarbeitende finden nachhaltige Arbeitgeber besonders attraktiv.

2. Risikomanagement und Zukunftssicherung
Nachhaltiges Wirtschaften hilft dabei, Risiken zu minimieren, sei es durch den bewussten Umgang mit Ressourcen oder durch die Förderung eines gesunden und zufriedenen Arbeitsumfeldes. Langfristig sichert dies nicht nur Ihr Unternehmen, sondern ebnet auch den Weg für Innovationen und neue Geschäftsmodelle.

3. Der erste Schritt: Bestandsaufnahme
Beginnen Sie mit einer ehrlichen Bestandsaufnahme. Welche nachhaltigen Praktiken sind bereits in Ihrem Unternehmen verankert? Wo sehen Sie Verbesserungspotenzial? Diese Selbstreflexion ist der Grundstein für Ihren individuellen Nachhaltigkeitsbericht.

4. Nachhaltigkeitsbericht als Leitfaden
Ein Nachhaltigkeitsbericht ist mehr als ein Dokument für externe Stakeholder. Er ist ein Werkzeug für die interne Steuerung und Entwicklung. Er hilft dabei, Ziele zu setzen, Fortschritte zu messen und Verantwortlichkeiten klar zu definieren.

5. Kleine Schritte, große Wirkung
Sie müssen nicht sofort alles umkrempeln. Beginnen Sie mit kleinen, aber bedeutenden Schritten. Vielleicht ist es die Umstellung auf Ökostrom, die Einführung eines Recyclingsystems oder die Förderung der Weiterbildung Ihrer Mitarbeiter zu nachhaltigkeitsrelevanten Themen.

6. Das Lieferkettengesetz: Indirekte Auswirkungen auf KMU

Ein weiterer entscheidender Punkt, den KMU im Auge behalten sollten, ist das Lieferkettengesetz. Dieses Gesetz, das primär für große Konzerne gilt, verlangt von Unternehmen, die Verantwortung für ihre gesamte Lieferkette zu übernehmen, insbesondere in Bezug auf Menschenrechte und Umweltstandards. Was bedeutet das für kleine und mittelständische Unternehmen? Auch wenn sie selbst nicht direkt unter das Gesetz fallen, sind sie dennoch indirekt betroffen, da Konzerne zunehmend Nachweise über nachhaltige Praktiken von ihren Zulieferern fordern.

Sie sind Zulieferer für Großunternehmen und Konzerne? Dann ist es unerlässlich, sich mit den Anforderungen des Lieferkettengesetzes auseinanderzusetzen und entsprechende Nachhaltigkeitsstandards zu implementieren. Das kann von der Einhaltung bestimmter Umweltstandards bis hin zur Sicherstellung fairer Arbeitsbedingungen reichen. Die frühzeitige Anpassung an diese Standards bietet Ihnen nicht nur die Möglichkeit, Ihre Geschäftsbeziehungen zu sichern und auszubauen, sondern auch Ihre eigene Nachhaltigkeitsagenda proaktiv zu gestalten.

Fazit

Nachhaltigkeit ist kein vorübergehender Trend, sondern ein wesentlicher Bestandteil einer erfolgreichen Unternehmensstrategie. Als KMU jetzt proaktiv einen Nachhaltigkeitsbericht zu entwickeln und umzusetzen bedeutet, für die Zukunft gerüstet zu sein. Es geht nicht darum, ins Schwitzen zu kommen, wenn die Anforderungen steigen, sondern darum, mit einem kühlen Kopf und klaren Zielen voranzuschreiten.

Machen Sie den ersten Schritt. Ihr Vorteil heute: Sie können eine abgespeckte Variante des Nachhaltigkeitsberichts erstellen, individuell zugeschnitten auf Ihre Bedürfnisse. Ihr Unternehmen, Ihre Mitarbeiter, Ihre Kunden und nicht zuletzt die Umwelt werden es Ihnen danken. Nachhaltiges Wirtschaften ist der Schlüssel zu einer erfolgreichen, zukunftssicheren und verantwortungsbewussten Unternehmensführung.

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Nachhaltig Wirtschaften – Ein sinnvoller Trend

Solar

Wenn es nach der EU geht, sollen ab 01.01.2023 alle großen Kapitalgesellschaften zusätzlich zu den finanziellen Kennzahlen auch Nachhaltigkeitsaspekte in einem ausführlichen Bericht veröffentlichen.

Die Verpflichtung trifft bundesweit zwar „nur“ rund 15.000 Unternehmen, doch ist es für jedes Unternehmen heutzutage sinnvoll, sich selbst Rechenschaft darüber abzulegen, wie umweltfreundlich es wirtschaftet.

Wie schaut Ihr ökologischer Fußabdruck aus?

Dazu gibt es verschiedene Angebote, um den sogenannten Corporate Carbon Footprint, den ökologischen Fußabdruck des Unternehmens, zu ermitteln, wie beispielsweise von www.klimaktiv.de, das vom BMU (Bundesministerium für Umwelt) unterstützt wird, www.dfge.de oder www.firstclimate.com.

Handlungsfelder

Der „Corporate Carbon Footprint“ erfasst dabei alle Emissionen, die durch die Tätigkeit eines Unternehmens innerhalb eines Jahres erzeugt werden, und wird in drei Handlungsfelder, sogenannte Scopes, unterteilt:

Ermitteln Sie im ersten Schritt die Ist-Werte, um dann nach Einsparmöglichkeiten Ausschau zu halten, z.B.:

Fuhrpark: Lohnt sich ein Umstieg auf hybride oder Elektrofahrzeuge?
Maschinen: Wie kann die Energieeffizienz gesteigert werden?
Licht: Können wir das Licht komplett auf LED umstellen?
Strom: Stecker raus am Abend statt „nur“ Computer aus.
Papier: Hinterfragen Sie, ob und wo Papier überhaupt noch benötigt wird.*

Kundinnen und Kunden ebenso wie Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter legen bei der Auswahl des passenden Unternehmens zunehmend Wert auf Nachhaltigkeit. Positionieren Sie sich hier als umweltbewusster Betrieb und tun Sie sich und der Umwelt etwas Gutes.

*Übrigens: Im Rechnungswesen können Sie Ihren Papierbedarf durch die digitale Zusammenarbeit mit Ihren Kunden, Lieferanten und uns auf nahezu null reduzieren. Gern zeigen wir Ihnen, wie das geht.

Sie können auch Ihren persönlichen CO2-Fußabdruck mit einem Schnell-Check ermitteln: https://klimaktiv.co2-rechner.de
Das sensibilisiert für die einzelnen Themen und zeigt, wo und wie jeder bei sich zu mehr Klimaschutz beitragen kann.

Fotovoltaikanlagen – Vereinfachungen bei Liebhaberei

Solar am Dach

Viele Betreiber der in frühen Jahren erbauten Fotovoltaikanlagen haben 2021 ein Ende der staatlichen Förderungen vor sich. Die Laufzeit betrug üblicherweise 20 Jahre und war damit langfristig planbar. Nach dem Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) gibt es eine Anschluss- und Abnahmeverpflichtung der Netzbetreiber für den Strom. Eine Einspeisevergütung nach einem gesetzlich geltenden Vergütungssatz pro Kilowattstunde auf die Dauer von 20 Kalenderjahren bedeutete in der Vergangenheit finanzielle Sicherheit oder zumindest Planbarkeit.

Die berechtigten Diskussionen über den Klimawandel veranlass(t)en viele (Klein-)Investoren, ihren Beitrag zum Klimaschutz durch Installation einer Fotovoltaikanlage auf dem eigenen Hausdach zu leisten. Die Umwandlung von Sonnenenergie in elektrischen Strom im eigenen Haus ist für die eigene CO2-Bilanz interessant.

Bund und Länder fördern die Investitionen über die KfW-Bank und individuelle Landesprogramme.

So weit, so gut – nur leider wurden in den letzten Jahren die Einspeisevergütungen für neue Anlagen gesenkt.

Damit werden die Finanzierung und das Betreiben einer Fotovoltaikanlage zunehmend schwierig.

Sie sind steuerlich betrachtet als Betreiber einer Fotovoltaikanlage Unternehmer, wenn Strom in das öffentliche Netz eingespeist wird und Sie hierfür regelmäßig Einnahmen erzielen. Das gilt für die Einkommensteuer und Gewerbesteuer.

Vorsteuerabzug gefährdet bei in Betrieb genommenen Anlagen nach dem 01.04.2012

Für die Umsatzsteuer gilt: Die Umsätze unterliegen aus dem Betrieb der Anlage grundsätzlich der Umsatzsteuer. Je nach Gesamtumsatz Ihres Unternehmens haben Sie die Wahl zwischen der Besteuerung als Kleinunternehmer (= keine Umsatzsteuer) und der Regelbesteuerung.

Wenn Sie sich als Unternehmer bei der Anschaffung der Anlage in den frühen Jahren für die Regelbesteuerung entschieden haben, wurde die in den Anschaffungskosten enthaltene Vorsteuer vom Finanzamt erstattet – eine willkommene Liquiditätsspritze und wichtiger Bestandteil der Gesamtfinanzierung. Für alle bis zum 01.04.2012 in Betrieb genommenen Anlagen gibt es wegen der Abnahmeverpflichtung der Netzbetreiber mit dieser Handhabung keine Probleme.

Nach dem oben genannten Zeitpunkt erfolgt die Vergütung für den selbst verbrauchten Strom nicht mehr nach EEG. Das kann zur Folge haben, dass die Anlage nicht mehr in vollem Umfang Betriebsvermögen ist und der Vorsteuerabzug (= Steuererstattung des Finanzamtes) auf die Anlage nicht in voller Höhe zulässig ist.

Die Finanzierung wird zunehmend schwieriger.

Liebhaberei auf Antrag – ergibt das Sinn?

Das Bundesministerium der Finanzen ermöglicht seit Juni Betreibern von kleinen privat genutzten Anlagen, einen Antrag auf steuerlich unbeachtliche Liebhaberei zu stellen. Das ist als Vereinfachung gedacht, doch Vorsicht: Damit wird die Geltendmachung von steuerlichen Verlusten aus kleinen Anlagen infrage gestellt.

Sprechen Sie uns bitte an, bevor Sie diesen Antrag stellen.

Wer kann diesen Antrag stellen?
Betreiber von Fotovoltaikanlagen und vergleichbaren Blockheizkraftwerken
• mit einer installierten Leistung von bis zu 10 kW (PV) bzw. bis zu 2,5 kW (BHKW)
• die sich auf zu eigenen Wohnzwecken genutzten Ein- und Zweifamilienhausgrundstücken befinden
• die nach dem 31.12.2003 in Betrieb genommen wurden

Bei diesen Anlagen und BHKW kann auf schriftlichen Antrag aus Vereinfachungsgründen ohne weitere Prüfung unterstellt werden, dass diese nicht mit Gewinnerzielungsabsicht betrieben werden. Dann liegt grundsätzlich eine steuerlich unbeachtliche Liebhaberei vor.
Der Antrag gilt dann auch für die Folgejahre. Eine Gewinnermittlung und gegebenenfalls Steuererklärungen sind dann für die Anlagen nicht mehr abzugeben.

Wenn Sie verhindern wollen, dass frühere Verluste im Nachhinein nicht mehr anerkannt werden, müssen Sie darlegen, dass Sie Ihre Anlage mit Gewinnerzielungsabsicht betreiben. Dazu ist eine Prognoseberechnung vorzulegen, aus der hervorgeht, dass über die wahrscheinliche Gesamtlaufzeit ein positives Gesamtergebnis erzielt wird.

So erreichen Sie, dass Verluste der ersten Jahre wegen z.B. hoher Abschreibungen und Finanzierungskosten erhalten bleiben. Können Sie diesen Nachweis nicht erbringen, dann ist damit zu rechnen, dass Verluste als Liebhaberei betrachtet und möglicherweise auch für die Vergangenheit gestrichen werden. Bereits erstattete Steuern sind dann zurückzuzahlen.

Ein vielfach angewendetes Steuersparmodell wird damit verschwinden

… doch Ihre CO2-Bilanz stimmt vielleicht trotzdem.